Gentlemen - segeln nicht gegen den Wind
Band 2: Atlantik, Nord- und Ostsee

Obwohl als erstes Buch der "Gentlemen"-Trilogie veröffentlicht, rangiert dieser Band, "Atlantik, Nord.- und Ostsee" chronologisch nach "einmal New York und zurück" -  unschwer daran zu erkennen, dass das Buch dort beginnt, wo die Reise über den Atlantik endete, in Crosshaven, Cork. Auch "Atlantik..." ist kein weiteres von inzwischen sehr vielen und guten Handbüchern, sondern erneut eine Sammlung sehr subjektiver, häufig humorvoll-(selbst)ironischer Essays, keineswegs nur für den Seemann unter uns gedacht -  für den vielleicht sogar am allerwenigsten.

Gentlemen segeln nicht gegen den Wind Band 2, Atlanik, Nord.- und Ostsee






Wenn das Wetter nicht mitspielt braucht es bunte Farben


Eigentlich hatte ich vor, von dort nach Norden zu fahren und über die Hebriden und Orkneys nach Shetland zu gelangen. Der Törn einmal quer über die nördliche Nordsee hätte mich dann nach Norwegen gebracht, von wo aus ich das südliche Skandinavien angesteuert hätte.


Leider spielte das Wetter im Mai 2013 nicht so recht mit. Ein Tiefdruckgebiet jagte das andere auf dem Highway zum Nordkap, so dass ich mich entschied, als Klügerer nachzugeben und den Bug der Solskin nach einem halbherzigen Versuch, auf die Isle of Man zu gelangen, nach Süden zu wenden.


Über das spektakuläre Land's End, das wir genau um Mitternacht umfuhren, tingelten wir so entlang der englischen Südküste von Falmouth, Dartmouth und Weymouth nach Cowes, wo sich insofern ein Kreis schloss, als ich hier schon drei Jahre zuvor auf dem Wege nach Süden Station gemacht hatte. Drei Jahre, im Laufe derer die Solskin einige Tausende Seemeilen auf den "Tacho" bekam.

Hafenidylle
die SOLSKIN am holländischen Ufern der befahrbaren Binnenwasserstraßen


interessante Begegnungen im Hafen


Nach einer letzten englischen Station in Brighton, einem überaus lebhaften und interessanten Städtchen, querten wird en Kanal bei Calais und steuerten Vlissingen an der Scheldemündung an. Da das Wetter uns hier erneut einen Strich durch die Rechnung zu machen drohte, entschied ich mich, auch eingedenk der guten Erfahrungen, die ich in den USA mit dem "Intracoastal Waterway" gemacht hatte,  für die holländische sogenannte "Stehende Mastroute". Diese auch für Segler mit mäßigem Tiefgang befahrbare Binnenwasserstraße hielt, was sie versprach. Auch hier sahen wir viel von Land und Leuten, hatten unterwegs so manche interessante Begegnung und standen auch schon mal mit offenem Mund an geschlossenen Brücken oder Schleusentoren.


Brückenzeiten beachten!


Kurz vor dem Ende der "Staande Mastroute" bei der Emsmündung bogen wir links ab und schipperten auf der Nordsee Richtung Elbmündung und Nord-Ostsee-Kanal, um dann in Kiel Holtenau den Binnenwasserstraßen für dieses Mal Lebewohl zu sagen. Unser Ziel war Schweden, in dessen Schären ich schon viele Jahre - mit dem schwer vermeidbaren gelegentlichen "Aufsetzer"  -  gesegelt war.


Ystad zwei Jahre vor dem Tod Henning Mankells machte uns nicht den Eindruck einer von Mord- und Totschlag heimgesuchten Stadt. Karlskrona und Kalmar hinterließen ebenso starke Eindrücke wie Visby auf Gotland, quasi dem Dreh- und Angelpunkt allen Verkehrs auf der Ostsee.

Die personifizierten Karlskrona und Kalmar hinterließen ebenso starke Eindrücke


Kanonen und historischer Mord und Totschlag

Kein Besuch des östlichen Schwedens ohne einen Abstecher nach Mariehamn, Aalandinseln, der letzten Heimat vieler noch bis in die 50er Jahre mit Schüttgut fahrender Frachtsegler und daher Sitz eines der weltweit interessantesten Seefahrtsmuseen, einschließlich der draußen vor Anker liegenden Pommern und vier blauen Männern in Uniform.

vier blaue Kerle in Uniform


Über das ewige Provisorium Vaxholm, "Wächterin" über die Zufahrten der Hauptstadt, kamen wir so an den Endpunkt dieses Törns, ins wundervolle Stockholm.

Land und Wasser treffen sich am Ufer

In Stockholm
speisten wir in der Altstadt.
Im Königspark beobachteten wir die "lebenden" Schachspieler und versuchten uns vorzustellen, wie ein Schiff wie die Wasa so kläglich am Elchtest scheitern konnte.

Wegweiser im Stockholmer Königspark


In der Stadt-Marina von Leuwaarden, ein originelles Plätzchen mitten in der Stadt.


ein Lieblingsplätzchen des Autors Paul Werner am kleinen Cafe


"Atlantik, Nord- und Ostsee" wurde vom Autor Paul Werner persönlich auch als Hörbuch eingelesen, das den Originaltext nur geringfügig kürzt, dafür aber eine lebensnahe Atmosphäre erzeugt! 

musizierender Seiltänzer in der Stockholmer Altstadt


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